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15.07.2024

Ein Schaufenster zur Widerstandsgruppe Bästlein-Jacob-Abshagen

Entwurf auf Papier von 15 Stolpersteinen
Geplante Stolpersteine vor dem Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis

Vor 80 Jahren: Die VVN-BdA erinnert an die Hinrichtungen von Mitgliedern der größten Hamburger Widerstandsgruppe

Im Juni und Juli 1944 wurden vierzehn Hamburger Widerstandskämpfer der Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe im Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis durch das Fallbeil hingerichtet. An sie erinnert die Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes/Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) in einem Schaufenster des Geschichtsorts Stadthaus.

Mehrere Hamburger kommunistische Widerstandskämpfer, die bis 1940 aus Konzentrationslagern und Zuchthäusern entlassen worden waren, bildeten ab 1941 in Hamburg den Kern einer neuen Widerstandsorganisation. Führend im Aufbau und in der Leitung dieser Organisation waren Bernhard Bästlein, Franz Jacob, Robert Abshagen und Oskar Reincke. Dieser größten Widerstandsgruppe in Hamburg gehörten etwa 300 Männer und Frauen an. Insgesamt kamen etwa 70 von ihnen ums Leben. Sie wurden von der NS-Justiz zum Tode verurteilt und hingerichtet, von der Gestapo ohne Urteil ermordet oder starben in der Haft.

Im November diesen Jahres werden für 14 von ihnen Stolpersteine vor dem Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis verlegt, der Ort, an dem die Hinrichtungen stattfanden. Zudem findet am 15. Juli 2024 die Lesung „…und standen für einen drei andere auf, so fehlte uns immer der eine.“ der VVN-BdA statt, die die Lebensläufe der Männer und Frauen im Widerstand beleuchtet. Ab dem 15. Juli werden am Geschichtsort außerdem Auszüge aus der Sonderausstellung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme „‚Die Freiheit lebt!‘ Widerstand und Verfolgung in Hamburg 1933–1945“ gezeigt, die auch die Bästlein-Jacob-Abshagen-Gruppe thematisiert.

Das Schaufenster im Geschichtsort Stadthaus steht Verbänden und Initiativen zur Verfügung, die an die nationalsozialistischen Verbrechen in Hamburg und deren Folgen erinnern. Sie sind eingeladen, das Fenster im Wechsel selbst zu gestalten und können dort mitten in der Stadt ihre Themen, ihre Arbeit, aktuellen Projekte und Positionen öffentlich präsentieren.

Wer selbst gern selbst eine Schaufenstergestaltung übernehmen möchte, kann sich beim Team des Geschichtsorts Stadthaus melden. Über die eingereichten Ideen und Vorschläge entscheidet ein Runder Tisch, in dem Mitglieder des Beirats der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte vertreten sind.

Kontakt: Christine Eckel und Dr. Christiane Heß, Tel.: 040-428 131 580, E-Mail: geschichtsort.stadthaus@gedenkstaetten.hamburg.de

Installation aus Papier und Text.
Präsentation der VVN-BdA „Widerstandsgruppe Bästlein-Jacob-Abshagen: Vor 80 Jahren – hingerichtet im Untersuchungsgefängnis Hamburg“