Widerstand revisited IV: Jugendliche im Hamburger Widerstand
Der Blick der Ausstellung liegt auf jungen Menschen, die sich in Hamburg gegen das NS-Regime auflehnten. Vorgestellt werden Swing-Jugendliche, Angehörige politischer Gruppierungen wie dem Internationalen Sozialistischen Kampfbund oder auch Helmuth Hübener. Der Hamburger Verwaltungslehrling Helmuth Hübener begann als 16-Jähriger, heimlich den britischen Rundfunk BBC zu hören. Er verbreite das Gehörte mit Streuzetteln und Flugblättern und rief zum Widerstand gegen Hitler auf. Zwei seiner Freunde aus der Glaubensgemeinschaft der Mormonen und ein Kollege halfen ihm dabei. Anfang 1942 wurde die Gruppe verraten und festgenommen. Bei den Gestapo-Verhören im Stadthaus nahm Helmuth Hübener alle Schuld auf sich und schützte seine Freunde. Er wurde am 27. Oktober 1942 im Alter von 17 Jahren in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Die Ausstellungstafeln sind Teil der Wanderausstellung „‘Die Freiheit lebt!‘ Widerstand und Verfolgung in Hamburg 1933–1945“, die unterschiedliche Facetten des Widerstands gegen den Nationalsozialismus in den Blick nimmt. Sie ist in der Lernwerkstatt der KZ-Gedenkstätte Neuengamme abzurufen. Die Ausstellungsbroschüre ist im Geschichtsort Stadthaus oder online zum Preis von 5 Euro zu erwerben.
Ergänzend zeigen wir Kunstwerke, die unter dem Motto „Mut üben“ von Schüler*innen der Stadtteilschule Helmuth Hübener geschaffen wurden. Dort findet alle zwei Jahre der Helmuth-Hübener-Wettbewerb statt. Mit Objekten, Tanz, Theater und Film, mit Gezeichnetem, Gebackenem und Gestrickten, aber auch mit praktizierter Solidarität und Zivilcourage erinnern die Schülerinnen und Schüler an den Widerstand von Helmuth Hübener und zeigen, was der Mut dieses Hamburger Jugendlichen für ihr Leben heute bedeutet.
Am 13. Januar 2025, 18.30 Uhr, wird im Geschichtsort Stadthaus in Kooperation mit der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes/Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) der Film „Vier gegen Hitler. Auf den Spuren der Helmuth-Hübener-Gruppe“ gezeigt. Die Filmemacher dokumentieren die Lebens- und Widerstandsgeschichte der Gruppe um Helmuth Hübener und leisten so einen Beitrag zu einer aktiven und kreativen Gedenk- und Erinnerungskultur.
Öffnungszeiten Geschichtsort Stadthaus: Montag–Samstag, 10–17 Uhr, sonn- und feiertags geschlossen.
Die Sonderausstellung wird bis zum 28. Februar 2025 gezeigt.