Geschichtsort Stadthaus

Dauerausstellung „Das Stadthaus im Nationalsozialismus: Eine Zentrale des Terrors“

Das Stadthaus an der Stadthausbrücke

war von 1933 bis 1943 eine Zentrale des nationalsozialistischen Terrors in Hamburg. Daran erinnert der Geschichtsort Stadthaus.

Zwei Ausstellungen stellen den Ort, die verschiedenen dort organisierten Verbrechenskomplexe der Hamburger Polizei sowie Biografien von verfolgten Frauen und Männern vor. Im historischen „Seufzergang“ sind die Erinnerungen derer zu hören, die im Stadthaus vernommen und gequält wurden.

Der Geschichtsort Stadthaus befindet sich in den Stadthöfen, einem Einkaufs- und Geschäftsquartier. Er ist seit 2022 Teil der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen.

Aktuelle Meldungen

Jahresbericht 2024

Lernen Sie uns und unsere Arbeit im vergangenen Jahr durch unseren gedruckten Jahresbericht kennen.

Weiterlesen
Teilnehmer*innen sitzen im Stuhlkreis im Geschichtsort Stadthaus.

Kooperation im Projekt „StoryFinder“ mit einer Hamburger Circusschule gestartet

Am 12. April 2025 traf sich die Jugendgruppe „Cirque Mix“ der Circusschule Die Rotznasen e.V. an einem für sie ungewohnten Ort: Das Projektteam von „StoryFinder“ hatte die „Mixies“ in den…

Weiterlesen
Der Ausstellungsraum mit den Fotos. Ein Aufsteller mit der Titeltafel lehnt an einer Säule in der Mitte des Raums.

GENERATIONEN. KZ-Überlebende und die, die nach ihnen kommen

Der Geschichtsort Stadthaus zeigt Fotografien von Begegnungen ehemaliger Häftlinge der Konzentrationslager.

Weiterlesen
Die Präsentation zum ehemaligen Kinderkrankenhaus Rothenburgsort zeigt mehrere Texttafeln sowie die bekannten Namen der ermordeten Kinder. Fotos zeigen das Krankenhaus in der NS-Zeit sowie heutigen Gedenkort. Eine Grafik zeigt das Motiv des Denkmals, den Schattenriss einer Ärztin oder Pflegerin am Krankenbett eines Kindes.

Erinnerung im Stadthaus: Drei Perspektiven auf das Gedenken

Im Schaufenster des Geschichtsorts Stadthaus wurden in den letzten Monaten drei Initiativen vorgestellt, die sich mit unterschiedlichen Aspekten der NS-Verbrechen und dem aktiven Erinnern in Hamburg…

Weiterlesen
Junge Person vor Mikrofon

Machen Sie mit! Stimmen der Befreiten des nationalsozialistischen Regimes. Aktives Gedenken zum 80. Jahrestag der Befreiung 2025

Vor knapp 80 Jahren, am 8. Mai 1945 endete in Europa der Zweite Weltkrieg – ein Tag der Befreiung insbesondere für die Verfolgten des nationalsozialistischen Regimes. Heute leben wir wieder in Zeiten…

Weiterlesen
Alle aktuellen Meldungen

Veranstaltungen

  • Donnerstag, 15. Mai 2025
  • 17:00–18:30
  • Rundgang

Geschichtsort Stadthaus, Stadthausbrücke 6, 20355 Hamburg

Rundgang durch das ehemalige Stadthaus

Das Stadthaus am Neuen Wall/Stadthausbrücke war im Nationalsozialismus eine Zentrale des Terrors. Dort befanden sich das Polizeipräsidium sowie die Leitstellen von Gestapo und Kriminalpolizei. Beim… Mehr Informationen

  • Sonntag, 18. Mai 2025
  • 18:00–20:00
  • Buchvorstellung und Gespräch

Geschichtsort Stadthaus, Stadthausbrücke 6, 20355 Hamburg

„Die kleine Sache Widerstand“: Die Widerstandskämpferin Melanie Berger berichtet

Mit 16 Jahren, nach dem „Anschluß“ Österreichs durch Hitler, musste Melanie Berger ihre Heimatstadt Wien verlassen. Sie floh per Anhalter durch das Deutsche Reich, rettete sich über die Grenze nach… Mehr Informationen

Veranstaltungskalender
Das Stadthaus in der Hamburger Neustadt

Das Stadthaus an der Stadthausbrücke/Neuer Wall

ist ein Gebäudekomplex, in dem sich von 1814 bis Juli 1943 die zentralen Dienststellen der Hamburger Polizei befanden. Im Nationalsozialismus waren hier das Polizeipräsidium sowie die für Hamburg und weite Teile Nordwestdeutschlands zuständigen Staatspolizei- und Kriminalpolizeileitstellen untergebracht. Viele Hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren an diesem Ort tätig. Vom Stadthaus aus organisierte die Polizei die systematische Verfolgung des Hamburger Widerstands gegen den Nationalsozialismus, die Verfolgung von Jüdinnen und Juden, Sintize und Sinti, Romnja und Roma sowie von zahlreichen weiteren Menschen, darunter auch viele Zwangsarbeiter*innen, Homosexuelle oder als „Berufsverbrecher*in“ oder „asozial“ stigmatisierte Personen.

In den Verhörräumen und Arrestzellen des Stadthauses wurden die verhafteten Frauen und Männer brutal misshandelt, erniedrigt, gefoltert, ermordet oder in den Tod getrieben. Polizisten erzwangen mit „verschärften Vernehmungen“ Geständnisse. Die Beamten beteiligten sich durch die Einweisungen in Konzentrationslager und Anträge auf „Sonderbehandlung“ an Entscheidungen über Leben und Tod. Vom Stadthaus aus erfolgte auch die Vorbereitung des Kriegseinsatzes norddeutscher Polizisten vor allem in Polen und in der Sowjetunion, wo sich die Polizeibataillone an zahlreichen Massenmordaktionen beteiligten.

Bei den Luftangriffen der „Operation Gomorrha“ im Juli 1943 wurde der Stadthaus-Gebäudekomplex stark beschädigt. Die Polizeidienststellen wichen auf andere Gebäude in der Hamburger Innenstadt aus.

Dauerausstellung zur Bau- und Nutzungsgeschichte der Stadthöfe in den Brückenarkaden

Im Mittelpunkt der Hauptausstellung

„Das Stadthaus im Nationalsozialismus. Eine Zentrale des Terrors“ stehen unterschiedliche Verbrechenskomplexe der Hamburger Polizei im Nationalsozialismus sowie Biografien von Verfolgten. Die Ausstellung auf den Brückenarkaden informiert über die Bau- und Nutzungsgeschichte des Gebäudeensembles der heutigen Stadthöfe. Im „Seufzergang“, durch den Gefangene von den Arrestzellen zu den Vernehmungszimmern gebracht wurden, können an einer Hörstation Berichte ehemaliger Gefangener über die Verhörsituation und die erlittenen Misshandlungen im Stadthaus abgerufen werden. Alle Ausstellungselemente sind in deutscher und englischer Sprache verfügbar.

Eine Besucherin im „Seufzergang“

Adresse

Stadthausbrücke 6
20355 Hamburg

Öffnungszeiten

Montag bis Samstag 10–17 Uhr. An Sonntagen und Feiertagen sowie am 24. und 31. Dezember geschlossen.

Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellungen sind mit dem Rollstuhl barrierefrei zugänglich, der „Seufzergang“ nicht.

Es finden regelmäßig kostenfreie Rundgänge durch das ehemalige Stadthaus und den Geschichtsort Stadthaus statt.

Kontakt

Dr. Christiane Heß und Dr. Christine Eckel (Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte)
Telefon: 040-428 131 580
E-Mail: geschichtsort.stadthaus@gedenkstaetten.hamburg.de

Telefonische oder online-Buchung von Gruppenführungen und pädagogischen Angeboten: Museumsdienst Hamburg, Telefon: +49 40 4281310 

Stigma

An der Ecke Stadthausbrücke/Neuer Wall erinnert die Bodenskulptur „Stigma“ von missing icons an den vergangenen Terror und die lange Verdrängung der Geschichte des Stadthauses. Informationen über das Kunstwerk finden Sie hier.