Geschichtsort Stadthaus

Dauerausstellung „Das Stadthaus im Nationalsozialismus: Eine Zentrale des Terrors“

Das Stadthaus an der Stadthausbrücke

war von 1933 bis 1943 eine Zentrale des nationalsozialistischen Terrors in Hamburg. Daran erinnert der Geschichtsort Stadthaus.

Zwei Ausstellungen stellen den Ort, die verschiedenen dort organisierten Verbrechenskomplexe der Hamburger Polizei sowie Biografien von verfolgten Frauen und Männern vor. Im historischen „Seufzergang“ sind die Erinnerungen derer zu hören, die im Stadthaus vernommen und gequält wurden.

Der Geschichtsort Stadthaus befindet sich in den Stadthöfen, einem Einkaufs- und Geschäftsquartier. Er ist seit 2022 Teil der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen.

Aktuelle Meldungen

Widerstand revisited IV: Jugendliche im Hamburger Widerstand

Anlässlich des 100. Geburtstags von Helmuth Hübener am 8. Januar zeigen wir am Geschichtsort Stadthaus Auszüge aus der Ausstellung „‘Die Freiheit lebt!‘ Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus in…

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Rundbrief zum Jahreswechsel 2024/2025

Rundbrief zum Jahresende an die Überlebenden des KZ Neuengamme, die Angehörigen von NS-Verfolgten und an die Freund*innen unserer Gedenkstättenarbeit.

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Ein Schaufenster zum 100. Geburtstag von Esther Bejarano

Das Auschwitz-Komitee erinnert an die Überlebende des KZ Auschwitz, engagierte Antifaschistin und Musikerin.

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Zwei Hände, die durch ein altes Papierregister gehen.

Wir suchen eine*n Archivmitarbeiter*in (d/m/w)

Die Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen sucht unbefristet zum nächst möglichen Zeitpunkt eine*n Archivmitarbeiter*in (d/m/w) in Vollzeit. Die…

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#Seeforfree am 31. Oktober in Hamburg

Am Donnerstag, den 31. Oktober 2024 haben unsere Gedenk- und Lernorte geöffnet und wir bieten an allen unseren Orten ein kostenfreies (Führungs-)Programm an: Besuchen Sie uns in der KZ-Gedenkstätte…

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Alle aktuellen Meldungen

Veranstaltungen

  • Mittwoch, 8. Januar 2025–Freitag, 28. Februar 2025
  • Ausstellung

Geschichtsort Stadthaus, Stadthausbrücke 6, 20355 Hamburg

Widerstand revisited IV: Jugendliche im Hamburger Widerstand

Anlässlich des 100. Geburtstags von Helmuth Hübener am 8. Januar zeigen wir Auszüge aus der Ausstellung „‘Die Freiheit lebt!‘ Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Hamburg 1933–1945“. Darin… Mehr Informationen

  • Montag, 13. Januar 2025
  • 18:30–20:30
  • Film und Gespräch

Geschichtsort Stadthaus, Stadthausbrücke 6, 20355 Hamburg

„Vier gegen Hitler. Auf den Spuren der Helmuth-Hübener-Gruppe“

Der Film von Jürgen Kinter und Gerhard Brockmann erinnert an die Hamburger Widerstandsgruppe „Helmuth-Hübener“. Sie hatte in der Nazizeit ausländische Radiosender abgehört und Flugblätter in… Mehr Informationen

Veranstaltungskalender
Das Stadthaus in der Hamburger Neustadt

Das Stadthaus an der Stadthausbrücke/Neuer Wall

ist ein Gebäudekomplex, in dem sich von 1814 bis Juli 1943 die zentralen Dienststellen der Hamburger Polizei befanden. Im Nationalsozialismus waren hier das Polizeipräsidium sowie die für Hamburg und weite Teile Nordwestdeutschlands zuständigen Staatspolizei- und Kriminalpolizeileitstellen untergebracht. Viele Hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren an diesem Ort tätig. Vom Stadthaus aus organisierte die Polizei die systematische Verfolgung des Hamburger Widerstands gegen den Nationalsozialismus, die Verfolgung von Jüdinnen und Juden, Sintize und Sinti, Romnja und Roma sowie von zahlreichen weiteren Menschen, darunter auch viele Zwangsarbeiter*innen, Homosexuelle oder als „Berufsverbrecher*in“ oder „asozial“ stigmatisierte Personen.

In den Verhörräumen und Arrestzellen des Stadthauses wurden die verhafteten Frauen und Männer brutal misshandelt, erniedrigt, gefoltert, ermordet oder in den Tod getrieben. Polizisten erzwangen mit „verschärften Vernehmungen“ Geständnisse. Die Beamten beteiligten sich durch die Einweisungen in Konzentrationslager und Anträge auf „Sonderbehandlung“ an Entscheidungen über Leben und Tod. Vom Stadthaus aus erfolgte auch die Vorbereitung des Kriegseinsatzes norddeutscher Polizisten vor allem in Polen und in der Sowjetunion, wo sich die Polizeibataillone an zahlreichen Massenmordaktionen beteiligten.

Bei den Luftangriffen der „Operation Gomorrha“ im Juli 1943 wurde der Stadthaus-Gebäudekomplex stark beschädigt. Die Polizeidienststellen wichen auf andere Gebäude in der Hamburger Innenstadt aus.

Dauerausstellung zur Bau- und Nutzungsgeschichte der Stadthöfe in den Brückenarkaden

Im Mittelpunkt der Hauptausstellung

„Das Stadthaus im Nationalsozialismus. Eine Zentrale des Terrors“ stehen unterschiedliche Verbrechenskomplexe der Hamburger Polizei im Nationalsozialismus sowie Biografien von Verfolgten. Die Ausstellung auf den Brückenarkaden informiert über die Bau- und Nutzungsgeschichte des Gebäudeensembles der heutigen Stadthöfe. Im „Seufzergang“, durch den Gefangene von den Arrestzellen zu den Vernehmungszimmern gebracht wurden, können an einer Hörstation Berichte ehemaliger Gefangener über die Verhörsituation und die erlittenen Misshandlungen im Stadthaus abgerufen werden. Alle Ausstellungselemente sind in deutscher und englischer Sprache verfügbar.

Eine Besucherin im „Seufzergang“

Adresse

Stadthausbrücke 6
20355 Hamburg

Öffnungszeiten

Montag bis Samstag 10–17 Uhr. An Sonntagen und Feiertagen sowie am 24. und 31. Dezember geschlossen.

Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellungen sind mit dem Rollstuhl barrierefrei zugänglich, der „Seufzergang“ nicht.

Es finden regelmäßig kostenfreie Rundgänge durch das ehemalige Stadthaus und den Geschichtsort Stadthaus statt.

Kontakt

Dr. Christiane Heß und Dr. Christine Eckel (Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte)
Telefon: 040-428 131 580
E-Mail: geschichtsort.stadthaus@gedenkstaetten.hamburg.de

Telefonische oder online-Buchung von Gruppenführungen und pädagogischen Angeboten: Museumsdienst Hamburg, Telefon: +49 40 4281310 

Stigma

An der Ecke Stadthausbrücke/Neuer Wall erinnert die Bodenskulptur „Stigma“ von missing icons an den vergangenen Terror und die lange Verdrängung der Geschichte des Stadthauses. Informationen über das Kunstwerk finden Sie hier.