Geschichtsort Stadthaus

Dauerausstellung „Das Stadthaus im Nationalsozialismus: Eine Zentrale des Terrors“

Das Stadthaus an der Stadthausbrücke

war von 1933 bis 1943 eine Zentrale des nationalsozialistischen Terrors in Hamburg. Daran erinnert der Geschichtsort Stadthaus.

Zwei Ausstellungen stellen den Ort, die verschiedenen dort organisierten Verbrechenskomplexe der Hamburger Polizei sowie Biografien von verfolgten Frauen und Männern vor. Im historischen „Seufzergang“ sind die Erinnerungen derer zu hören, die im Stadthaus vernommen und gequält wurden.

Der Geschichtsort Stadthaus befindet sich in den Stadthöfen, einem Einkaufs- und Geschäftsquartier. Er ist seit 2022 Teil der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen.

Aktuelle Meldungen

#Seeforfree am 31. Oktober in Hamburg

Am Donnerstag, den 31. Oktober 2024 haben unsere Gedenk- und Lernorte geöffnet und wir bieten an allen unseren Orten ein kostenfreies (Führungs-)Programm an: Besuchen Sie uns in der KZ-Gedenkstätte…

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Bild von einer Gedenkstättenpädagogin, die das Gelände erläutert. Foto: Mark Mühlhaus, attenzione photographers, 2010.

Bewerbungen ab jetzt möglich! Start der neuen Guide-Ausbildung im März 2025

Wir suchen Interessierte, für die Arbeit als freiberufliche Guides in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und in den anderen Orten der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte.

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Ausstellung: Rund um die Alster Teil II

Seit dieser Woche zeigt der Geschichtsort Stadthaus wieder Auszüge aus der Wanderausstellung „Rund um die Alster. Hamburger Geschichte im Nationalsozialismus“.

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Die Rücken einer Gruppe von Personen, auf einen Tshirt ist das St. Pauli Logo zu sehen.

Ein Fußballsommer geht zu Ende

Rückblick auf ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm zur Fußball-Europameisterschaft der Männer 2024.

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Drei Personen sitzen auf einer Bank, die mittlere spricht in ein Mikrofon. Im Hintergrund ist ein Foto auf einer Leinwand zu sehen und dahinter an der Wand weiß Stoffbahnen mit Namen.

Rückblick: Veranstaltungen anlässlich des Gedenktages für den nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti*ze und Rom*nja

Am 3. und 4. August 2024 fanden im Geschichtsort Stadthaus, dem denk.mal Hannoverscher Bahnhof sowie der KZ-Gedenkstätte Neuengamme vier zusammenhängende Veranstaltungen zur Lebenssituation und…

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Alle aktuellen Meldungen

Veranstaltungen

  • Donnerstag, 5. Dezember 2024
  • 12:00–12:30
  • Rundgang

Geschichtsort Stadthaus, Stadthausbrücke 6, 20355 Hamburg

History Lunch Talk – Kurzführung durch das ehemalige Stadthaus

Der Kurzrundgang durch die „Stadthöfe“ gibt einen Überblick der Geschichte des Stadthauses im Nationalsozialismus und die hier verübten Verbrechenskomplexe. Im Stadthaus am Neuen Wall/Stadthausbrücke… Mehr Informationen

  • Donnerstag, 5. Dezember 2024
  • 18:00–19:30
  • Buchvorstellung

Geschichtsort Stadthaus, Stadthausbrücke 6, 20355 Hamburg

Im Zugriff von Fürsorge und Polizei

Die nationalsozialistischen Behörden machten „schlechte Erbanlagen“ für viele soziale Problemlagen wie Alkoholsucht, Kleinkriminalität oder Wohnungslosigkeit verantwortlich. Sie griffen zu… Mehr Informationen

Veranstaltungskalender
Das Stadthaus in der Hamburger Neustadt

Das Stadthaus an der Stadthausbrücke/Neuer Wall

ist ein Gebäudekomplex, in dem sich von 1814 bis Juli 1943 die zentralen Dienststellen der Hamburger Polizei befanden. Im Nationalsozialismus waren hier das Polizeipräsidium sowie die für Hamburg und weite Teile Nordwestdeutschlands zuständigen Staatspolizei- und Kriminalpolizeileitstellen untergebracht. Viele Hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren an diesem Ort tätig. Vom Stadthaus aus organisierte die Polizei die systematische Verfolgung des Hamburger Widerstands gegen den Nationalsozialismus, die Verfolgung von Jüdinnen und Juden, Sintize und Sinti, Romnja und Roma sowie von zahlreichen weiteren Menschen, darunter auch viele Zwangsarbeiter*innen, Homosexuelle oder als „Berufsverbrecher*in“ oder „asozial“ stigmatisierte Personen.

In den Verhörräumen und Arrestzellen des Stadthauses wurden die verhafteten Frauen und Männer brutal misshandelt, erniedrigt, gefoltert, ermordet oder in den Tod getrieben. Polizisten erzwangen mit „verschärften Vernehmungen“ Geständnisse. Die Beamten beteiligten sich durch die Einweisungen in Konzentrationslager und Anträge auf „Sonderbehandlung“ an Entscheidungen über Leben und Tod. Vom Stadthaus aus erfolgte auch die Vorbereitung des Kriegseinsatzes norddeutscher Polizisten vor allem in Polen und in der Sowjetunion, wo sich die Polizeibataillone an zahlreichen Massenmordaktionen beteiligten.

Bei den Luftangriffen der „Operation Gomorrha“ im Juli 1943 wurde der Stadthaus-Gebäudekomplex stark beschädigt. Die Polizeidienststellen wichen auf andere Gebäude in der Hamburger Innenstadt aus.

Dauerausstellung zur Bau- und Nutzungsgeschichte der Stadthöfe in den Brückenarkaden

Im Mittelpunkt der Hauptausstellung

„Das Stadthaus im Nationalsozialismus. Eine Zentrale des Terrors“ stehen unterschiedliche Verbrechenskomplexe der Hamburger Polizei im Nationalsozialismus sowie Biografien von Verfolgten. Die Ausstellung auf den Brückenarkaden informiert über die Bau- und Nutzungsgeschichte des Gebäudeensembles der heutigen Stadthöfe. Im „Seufzergang“, durch den Gefangene von den Arrestzellen zu den Vernehmungszimmern gebracht wurden, können an einer Hörstation Berichte ehemaliger Gefangener über die Verhörsituation und die erlittenen Misshandlungen im Stadthaus abgerufen werden. Alle Ausstellungselemente sind in deutscher und englischer Sprache verfügbar.

Eine Besucherin im „Seufzergang“

Adresse

Stadthausbrücke 6
20355 Hamburg

Öffnungszeiten

Montag bis Samstag 10–17 Uhr. An Sonntagen und Feiertagen geschlossen.

Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellungen sind mit dem Rollstuhl barrierefrei zugänglich, der „Seufzergang“ nicht.

Es finden regelmäßig kostenfreie Rundgänge durch das ehemalige Stadthaus und den Geschichtsort Stadthaus statt.

Kontakt

Dr. Christiane Heß und Dr. Christine Eckel (Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte)
Telefon: 040-428 131 580
E-Mail: geschichtsort.stadthaus@gedenkstaetten.hamburg.de

Telefonische oder online-Buchung von Gruppenführungen und pädagogischen Angeboten: Museumsdienst Hamburg, Telefon: +49 40 4281310 

Stigma

An der Ecke Stadthausbrücke/Neuer Wall erinnert die Bodenskulptur „Stigma“ von missing icons an den vergangenen Terror und die lange Verdrängung der Geschichte des Stadthauses. Informationen über das Kunstwerk finden Sie hier.