Geschichtsort Stadthaus

Dauerausstellung „Das Stadthaus im Nationalsozialismus: Eine Zentrale des Terrors“

Das Stadthaus an der Stadthausbrücke

war von 1933 bis 1943 eine Zentrale des nationalsozialistischen Terrors in Hamburg. Daran erinnert der Geschichtsort Stadthaus.

Zwei Ausstellungen stellen den Ort, die verschiedenen dort organisierten Verbrechenskomplexe der Hamburger Polizei sowie Biografien von verfolgten Frauen und Männern vor. Im historischen „Seufzergang“ sind die Erinnerungen derer zu hören, die im Stadthaus vernommen und gequält wurden.

Der Geschichtsort Stadthaus befindet sich in den Stadthöfen, einem Einkaufs- und Geschäftsquartier. Er ist seit 2022 Teil der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen.

Aktuelle Meldungen

Großaufnahme des Schaufensters mit Ausstellung

Der Geschichtomat stellt vor: Spurensuche. Zum Leben von Hans und Katharina Leipelt

Im Schaufenster des Geschichtsorts Stadthaus stellt sich bis Anfang Dezember der „Geschichtomat“ vor. Das partizipative, interkulturelle und multimediale Projekt des Instituts für die Geschichte der…

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Eine Zeichnung zeigt drei schemenhafte Frauen, die von einem ankommenden Zug weg zu rennen scheinen

Veranstaltungsreihe "Schwerpunkt östliches Europa"

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine dauert mit aller Heftigkeit an und stellt auch die Erinnerungskultur vor Herausforderungen. Was wissen wir über Häftlinge aus der ehemaligen Sowjetunion,…

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#Seeforfree am 31. Oktober 2025

Am Reformationstag öffnen wieder viele Museen und Gedenkstätten in Hamburg ihre Türen und gewähren freien Eintritt – Über 50 Einrichtungen beteiligen sich in diesem Jahr an der Aktion #seeforfree

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Logo zum Tag des offenen Denkmals 2025 mit  einer Silhouette der Stadt in wei0ß, rot und blau und dem Text: Tag des offenen Denkmals Hamburg 12.-14.09.2025

Tag des offenen Denkmals 2025

Zum Tag des offenen Denkmals am Wochenende 13. und 14. September 2025 bieten wir in allen unseren Gedenk- und Lernorten ein Programm an.

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Detail der aktuellen Schaufenstergestaltung mit dem Cover der Publikation

Zwei Leben im Widerstand

Das Schaufenster des Geschichtsorts Stadthaus gestaltet vom 4. August bis zum 12. Oktober 2025 die Gruppe „Kinder des Widerstands“. Vor allem die neue Publikation zu den Lebensgeschichten von Martha…

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Alle aktuellen Meldungen

Veranstaltungen

  • Dienstag, 4. November 2025–Dienstag, 6. Januar 2026
  • Ausstellung

Geschichtsort Stadthaus, Stadthausbrücke 6, 20355 Hamburg

Fotografien der Deportationen aus Hamburg

Am 25. Oktober 1941 wurden mehr als 1.000 jüdische Hamburgerinnen und Hamburger über das Logenhaus in der Moorweidenstraße in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Nun ist es gelungen, drei Aufnahmen… Mehr Informationen

  • Donnerstag, 13. November 2025
  • 18:00–19:30
  • Gespräch

Geschichtsort Stadthaus, Stadthausbrücke 6, 20355 Hamburg

MIT2WO Zikaron BaSalon: Das Stadthaus und die Verfolgung von Sinti und Roma

Zikaron BaSalon ist eine israelische Initiative, bei der Privatpersonen in ihre Wohnzimmer einladen, in unserem Fall in den Geschichtsort Stadthaus, um den Bericht eines Shoah-Überlebenden zu hören.… Mehr Informationen

Veranstaltungskalender
Das Stadthaus in der Hamburger Neustadt

Das Stadthaus an der Stadthausbrücke/Neuer Wall

ist ein Gebäudekomplex, in dem sich von 1814 bis Juli 1943 die zentralen Dienststellen der Hamburger Polizei befanden. Im Nationalsozialismus waren hier das Polizeipräsidium sowie die für Hamburg und weite Teile Nordwestdeutschlands zuständigen Staatspolizei- und Kriminalpolizeileitstellen untergebracht. Viele Hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren an diesem Ort tätig. Vom Stadthaus aus organisierte die Polizei die systematische Verfolgung des Hamburger Widerstands gegen den Nationalsozialismus, die Verfolgung von Jüdinnen und Juden, Sintize und Sinti, Romnja und Roma sowie von zahlreichen weiteren Menschen, darunter auch viele Zwangsarbeiter*innen, Homosexuelle oder als „Berufsverbrecher*in“ oder „asozial“ stigmatisierte Personen.

In den Verhörräumen und Arrestzellen des Stadthauses wurden die verhafteten Frauen und Männer brutal misshandelt, erniedrigt, gefoltert, ermordet oder in den Tod getrieben. Polizisten erzwangen mit „verschärften Vernehmungen“ Geständnisse. Die Beamten beteiligten sich durch die Einweisungen in Konzentrationslager und Anträge auf „Sonderbehandlung“ an Entscheidungen über Leben und Tod. Vom Stadthaus aus erfolgte auch die Vorbereitung des Kriegseinsatzes norddeutscher Polizisten vor allem in Polen und in der Sowjetunion, wo sich die Polizeibataillone an zahlreichen Massenmordaktionen beteiligten.

Bei den Luftangriffen der „Operation Gomorrha“ im Juli 1943 wurde der Stadthaus-Gebäudekomplex stark beschädigt. Die Polizeidienststellen wichen auf andere Gebäude in der Hamburger Innenstadt aus.

Dauerausstellung zur Bau- und Nutzungsgeschichte der Stadthöfe in den Brückenarkaden

Im Mittelpunkt der Hauptausstellung

„Das Stadthaus im Nationalsozialismus. Eine Zentrale des Terrors“ stehen unterschiedliche Verbrechenskomplexe der Hamburger Polizei im Nationalsozialismus sowie Biografien von Verfolgten. Die Ausstellung auf den Brückenarkaden informiert über die Bau- und Nutzungsgeschichte des Gebäudeensembles der heutigen Stadthöfe. Im „Seufzergang“, durch den Gefangene von den Arrestzellen zu den Vernehmungszimmern gebracht wurden, können an einer Hörstation Berichte ehemaliger Gefangener über die Verhörsituation und die erlittenen Misshandlungen im Stadthaus abgerufen werden. Alle Ausstellungselemente sind in deutscher und englischer Sprache verfügbar.

Eine Besucherin im „Seufzergang“

Adresse

Stadthausbrücke 6
20355 Hamburg

Öffnungszeiten

Montag bis Samstag 10–17 Uhr. An Sonntagen und Feiertagen sowie am 24. und 31. Dezember geschlossen.

Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellungen sind mit dem Rollstuhl barrierefrei zugänglich, der „Seufzergang“ nicht.

Es finden regelmäßig kostenfreie Rundgänge durch das ehemalige Stadthaus und den Geschichtsort Stadthaus statt.

Kontakt

Dr. Christiane Heß und Dr. Christine Eckel (Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte)
Telefon: 040-428 131 580
E-Mail: geschichtsort.stadthaus@gedenkstaetten.hamburg.de

Telefonische oder online-Buchung von Gruppenführungen und pädagogischen Angeboten: Museumsdienst Hamburg, Telefon: +49 40 4281310 

Stigma

An der Ecke Stadthausbrücke/Neuer Wall erinnert die Bodenskulptur „Stigma“ von missing icons an den vergangenen Terror und die lange Verdrängung der Geschichte des Stadthauses. Informationen über das Kunstwerk finden Sie hier.